wandern in sapa
Vietnam

WANDERN IN SA PA

Wer schon einmal Fotos von Vietnam angeschaut hat, hat wahrscheinlich auch die wunderschönen Reisfelder der Region Sa Pa im Nordwesten des Landes gesehen. Der Distrikt ist zwar längst kein Geheimtipp mehr, aber ich wollte ihn sehr gerne sehen. Man kann Sa Pa entweder selbstständig erkunden oder eine Tour buchen. Da wir ein super günstiges Angebot gefunden haben und einen faulen Tag hatten, haben wir uns für letzteres entschieden.

Wandern in Sa Pa

Wenn ihr Sa Pa mit einer Gruppe bereisen wollt, gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten. Ihr müsst zu erst einmal entscheiden, ob ihr zwei Tage und eine Nacht oder vielleicht sogar länger dort verbringen möchtet. Wir haben uns für zwei Tage und eine Übernachtung entschieden.

Außerdem gibt es natürlich verschiedene Preisklassen. Falls ihr, wie wir, von Hanoi reisen möchtet, werdet ihr schnell merken, was ich meine. An jeder Straßenecke und in jedem Hostel werden Touren zu verschiedenen Preisen angeboten. Wir haben eine super freundliche Frau (Ms. Trang, 45 Ngo Huyen – Hoàn Klem – Hanoi) gefunden, die einen Sa Pa Trip für 38 Euro angeboten hat. Nach Gesprächen mit anderen Reisenden ist das ein wirklich fairer Preis. Wir haben die Tour am selben Tag gebucht und sind dann abends gegen 21:00 Uhr abgeholt worden. Ihr könnt euch also sehr spontan entscheiden.

Inbegriffen waren: Anfahrt und Rückfahrt mit einem Schlafbus (circa 7 Stunden), Taxi zum Homestay, Übernachtung im Homestay, Speisen für die zwei Tage (2 x Frühstück, Mittag, Abendessen im Homestay, Snacks für die Rückfahrt) und eine geführte Wanderung durch die Reisterrassen an beiden Tagen.wandern in sa pa

Was gibt es zu sehen

Ich hatte nicht all zu hohe Erwartungen an Sa Pa und habe mich einfach auf zwei Tage in der Natur gefreut. Doch diese nicht vorhandenen Erwartungen wurden deutlich übertroffen. Als wir mit dem Bus ankamen und nach 7 Stunden in Liegepostion über holprigste Straßen zum Homestay gebracht wurden, war ich zu schläfrig um zu realisieren, wie malerisch die Landschaft war. Für mich war das nicht das erste Mal in einem Schlafbus, aber ich war von diesem Exemplar positiv überrascht. Die ausgegebenen Decken waren kuschlig, es war angenehm kühl, es gab Wifi und wir machten zwischendurch eine Toilettenpause. Das ist mein kleiner Insider-Tipp an euch. Trinkt nicht zu viel vor so langen Fahrt in Vietnam. Meistens gibt es keine Toiletten in den Bussen und es ist nie ganz klar, wann die nächste Pause eingelegt wird.

In unserem Homestay angekommen, war ich überwältigt. Der Ausblick war einfach traumhaft und die pure Idylle. Gerade wenn man aus Hanoi kommt und umgeben ist von Menschenmassen und hupenden Motorradfahrern, ist es umso schöner sich hier wiederzufinden, die Ruhe zu genießen und die Seele baumeln zu lassen.reisfelder sapa vietnam

Unser Homestay war super gemütlich und wir wurden direkt freundlich von unserer Tourführerin Soso empfangen. Danach kam das Beste des Tages. Wir durften ein Nickerchen machen, bevor wir mit einem grandiosen Frühstück, bestehend aus frischen Pancakes, leckerem Obst und Toast mit Omelett überrascht wurden. Die Betten im Schlafsaal waren super gemütlich und jeder hatte seinen eigenen Ventilator. Ein deutliches Plus bei diesen Temperaturen. Mittlerweile kann ich kaum noch in Zimmern ohne Klimaanlage schlafen und freue mich umso mehr, wenn die Räume gut abgekühlt sind.

Nach dem Frühstück schlüpften wir in unsere Trekking Outfits und die Wanderung konnte beginnen. Unsere Gruppe bestand aus sieben Frauen und Adam. Alle waren total offen und wir hatten zwei super witzige Tage, voller Anstrengung, gutem Essen und Spielen am Abend. Notiz an mich selbst: kaufe dir Dobble

Um unsere Sneaker zu schützen, liehen wir uns Gummistiefel aus, welche sich als sehr nützlich erwiesen. Die Reisfelder müssen gut bewässert werden, weshalb es auf manchen Wegstücken ganz schön schlammig war. Netterweise kamen uns fünf weitere Dorfbewohnerinnen zur Hilfe und boten uns Halt. Es war super spannend sich mit ihnen zu unterhalten. Ein Mädchen war gerade mal 17 Jahr jung und trug ihr zweites Baby auf dem Rücken. Eine andere Frau war 43 Jahre alt und erzählte mir, dass sie bereits fünf Kinder hat. Ihr jüngstes trug auch sie in ein Tuch gewickelt mit sich. Auf halben Weg verabschiedeten sie sich von uns und boten uns an, Armbänder oder Tücher zu kaufen.

So ging es weiter über Stock und Stein. Nach circa sechs Stunden und 10 Kilometern später kamen wir zufrieden, aber mit schmerzenden Füßen, im Homestay an. Nun war Zeit für eine (kalte) Dusche und ein bisschen Erholung. Danach gab es ein unglaublich leckeres Abendessen und wir kamen alle zusammen, um eine Runde Werwolf / Mafia zu spielen.

Tag zwei ähnelte Tag eins. Wir hatten ein tolles Frühstück und machten uns auf den Weg. Tory und Grace blieben im Homestay, da es ihnen nicht gut ging und der Rest der Gruppe zog los. Wir filmten mit Adams Drohne, probierten Zuckerrohr und genossen den Ausblick vom Wasserfall.

Nach circa sieben Kilometern verabschiedete uns Soso und gab uns Snacks für die Busfahrt zurück nach Hanoi. Gegen 22:00 Uhr kamen wir wieder im Großstadttummel an. Wandern in Sa Pa war für mich ein absolutes Highlight meiner bisherigen Reisen und ich bin sehr glücklich, die Tour mit Soso und meiner unglaublich netten Gruppe erlebt zu haben.

Wer mehr über meine Motorradtour durch den Norden Vietnams lesen möchte, kann das hier tun.

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