Vietnam

DER SCHWIMMENDE MARKT VON CAI RANG

Es ist 4:00 Uhr morgens als wir vom Schrillen unseres Alarms geweckt werden. Heute startet mein erstes richtiges Abenteuer der Reise durch Südostasien. Nici, Denise und ich machen einen Ausflug zum schwimmenden Markt von Cai Rang und Phong Dien. Das Flussdelta des Mekong, insbesondere die schwimmenden Märkte im Südwesten des Landes, sind eine beliebte Attraktion für Reisende aller Art und landeten deshalb auch auf unserer Bucketlist. Der Markt befindet sich auf dem Can Tho Fluss, in der Nähe der Cai Rang Brücke, und ist ca. 6 km vom Zentrum entfernt.

Früh aufstehen in Cần Thơ

Da Cần Thơ mit 1,2 Millionen Einwohnern die mit Abstand größte Stadt des Mekong-Delta ist, haben wir entschieden hier eine Unterkunft zu suchen. Wir verbrachten zwei Nächte in einem einfachen Bungalow im Bao Gia Trang Homestay mit eigenem Bad. Für den günstigen Preis von circa 20 Euro für uns drei pro Nacht kann ich das Homestay nur empfehlen. Als wir da waren, waren zwar so gut wie keine anderen Gäste da, aber es war sehr sauber und es gab eine riesige Außenanlage mit vielen gemütlichen Ecken zum Sitzen.

Bao Gia Tran Homestay

Als wir uns mit dem Schlafbus von Hoh Chi Minh City aufgemacht haben, dachten wir noch, dass es jetzt in ein kleines gemütliches Dorf geht. Doch falsch gedacht. Cần Thơ ist wirklich großstädtisch und bekannt für die Nähe zu den schwimmenden Märkten. Als wir mit dem Bus in der Stadt ankamen, fuhren wir als erstes in eine Bar, um das Finale der U23 Fußballmannschaft mitzuerleben. Leider erfolglos. Für mich jedoch nicht, denn ich fand es super spannend zu sehen, wie anders vietnamesische Fußballfans ein Spiel anschauen. Es gab keinen Alkohol, jeder war in den Vereinsfarben gekleidet und schon bei der kleinsten Ballberührung wurde gejubelt und geklatscht.

Danach mussten wir aber ins Bett, denn am nächsten Morgen klingelte unser Wecker um 4:00 Uhr. Wir haben uns gegen eine Touristen-Tour zu den schwimmenden Märkten entschieden, weil Nici las, dass das Erlebnis noch besser sei, wenn man ein privates Boot findet. Wir haben einfach den Besitzer des Homestays gefragt und innerhalb von fünf Minuten hat er uns ein eigenes kleines Boot mit Fahrer für den nächsten Morgen organisiert. Somit hatten wir keinen englischsprachigen Tourguide, dafür aber auch keine anderen Touristen im Schlepptau. Ich glaube, dass wir für den ganzen Tag circa 10 Euro pro Person gezahlt haben, was ein absolut fairer Preis ist.

selfie Mekong-Delta

Bootstour Mekong-Delta

Mit dem Privatboot zum Markt von Cai Rang

Es war stockfinster, fast mystisch, als wir die Wohnanlage verließen, um zu unseren Boot zu gelangen. Netterweise brachte uns eine Mitarbeiterin des Homestay direkt an den Fluss, sodass unsere müden Augen gar nicht erst nach unserer Mitfahrgelegenheit suchen mussten. Unser Fahrer sprach kein Englisch war aber vom ersten Moment an super herzlich und hieß uns auf seinem kleinen Boot willkommen.

Boot bei Nacht

Noch ganz verschlafen begann die Bootsfahrt zum Markt von Cai Rang. Circa eine Stunde waren wir im Mondschein unterwegs bis uns das erste Handelsboot begegnete und Kaffee anbot, den wir dankend annahmen. Ich liebe vietnamesischen Kaffee, insbesondere die gesüßte Kondensmilch, die ich hätte pur trinken können. Als wir ein paar Minuten später beim schwimmenden Markt ankamen, waren wir etwas enttäuscht. Anstatt des erwarteten lauten und bunten Treibens, ging es doch relativ ruhig zu. Es gab eine Vielzahl an großen Botten mit Früchten, Gemüse und anderen Waren. Jedes Boot ist mit einem langen Stab ausgestattet, an dem alle Produkte hängen, die verkauft werden. So sieht man auf den ersten Blick, was es zu kaufen oder zu handeln gibt.

ananas auf boot

Wenig später bringt uns unser Bootsführer auch schon zum Frühstück. Das bedeutet, dass wir zu einem anderen Boot fuhren, von dem uns ein netter Mann mit frisch gekochter Suppe versorgte. Natürlich luden wir unseren Fahrer auch zum Frühstück ein und ließen uns die heiße Köstlichkeit gegen 7:00 Uhr auf unserem Boot schmecken. Danach fuhren wir noch eine Weile zwischen den Handelsbooten umher und genossen das Treiben. Irgendwann überraschte uns unser Fahrer mit einer frisch geschnittenen Ananas, die wir drei uns direkt schmecken ließen.

Suppe schwimmender Markt

frische Ananas am Stiel

Weiter zum Markt von Phong Dien

Danach fuhren wir weiter zum zweiten schwimmenden Markt von Phong Dien. Hier ging es noch ruhiger zu als auf dem Markt von Cai Rang. Die Stimmung war ausgelassen und es gab viele kleine Boote mit köstlichen Dingen, wie frischen Mangos, kleinen Bananen oder Frühlingszwiebeln. Wir kauften uns Bananenchips, frische Bananen und eine kleine Wassermelone, die uns im Endeffekt noch bis Puh Quoc begleitete. Zum Glück hatte ich, im Gegensatz zu den anderen beiden, noch Platz im Rucksack. Bei diesem Markt stiegen wir auch kurz vom Boot, vertraten uns die Beine und hatten die Möglichkeit auf Toilette zu gehen. Wir verbrachten ungefähr eine Stunde hier und ließen die Eindrücke auf uns einwirken.

Wassermelonen auf Boot

Phong Dien Markt

Floating Market Mekong-Delta

schwimmender Markt Mekong-Delta
Ausflug zum Mekong-Delta

Bananenchips

Danach ging es ganz entspannt zurück zum Homestay, wo wir diesen fantastischen Tag in Ruhe ausklingen ließen. Denise ging klettern, fühlte sich aber zunehmend schlechter aufgrund einer Ohrenentzündung und Nici und ich machten einen kleinen Mittagsschlaf. Man darf schließlich nicht vergessen, dass ich erst am Tag zuvor in Vietnam ankam, erkältet war und doch ziemlich mitgenommen vom Jetlag.

Wenn ihr im Süden von Vietnam seid, kann ich euch einen Ausflug zum Markt von Cai Rang und Phong Dien nur ans Herz legen. Schon die Bootstour vor Sonnenaufgang ist ein einzigartiges Erlebnis und wird mir immer in Erinnerung bleiben.

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