Kennt ihr diese verrückten, überflüssigen Dinge, die man unbedingt mal gemacht haben möchte? Dazu gehört folgende Aktion für mich, denn seit der Erfindung von Pediküre oder Fußpflegeprodukten, braucht man theoretisch keine Tiere, die einem die Haut von den Gliedmaßen nagen. Dennoch habe ich es mal ausprobiert. Und jetzt auf Anfang.

Was ist ein FishSpa überhaupt?

Bestimmt kennen die meisten FishSpa`s aus dem Urlaub. Mir ist es auch erst wieder ins Bewusstsein gewandert, als wir an einem kühlen London-Abend Lust auf eine entspannte Aktivität hatten. Da in London an einem Sonntag alles relativ früh schließt, hat es damals nicht geklappt mit dem feucht fröhlichen Vergnügen. Hier in Berlin jedoch schon, denn im Prenzlauer Berg gibt es ein kleines Lädchen mit dem witzigen Namen „Fußfetifisch“. Hier kann man sich entspannen, die Füße ins Glasbecken tauchen und kleine Fischchen daran knabbern lassen. So wird Hornhaut (warum gibt es dafür kein schöneres Wort) entfernt und man verlässt die Lokalität mit babypo-zarten Füßen.

Was sind es für Fische und was genau machen sie?

Im Studio in Berlin handelt es sich um rötliche Saugbaren, die man auch Garra Rufa, Kangalfische oder -passend- Knabberfische nennt. Sie leben in Thermalflüssen in der Türkei bei Temperaturen um die 30°C. Weil es dort keine anderen Fischfreunde und auch kaum Pflanzen gibt, mussten die kleinen Tiere kreativ werden. So kamen sie auf die Idee menschliche Hautzellen als Proteinquelle zu verwenden, was eigentlich richtig clever ist.

Die Fische knabbern also leicht an der Haut der Badegäste und lösen dabei tote Zellen ab, ohne gesunde Zellen zu schädigen und fördern somit die Durchblutung. Wir Menschen würden wahrscheinlich annehmen, dass besonders gesunde Zellen interessant für die Fische sind, dem ist aber nicht, denn diese lassen sie völlig kalt.

Ist es gemein für die Fische?

Diese Frage habe ich mir ehrlich gesagt auch gestellt. Laut Angaben der Website leben die Knabberfische aber in stehendem Gewässer und kommen ursprünglich aus Steinquellen. Da sie nicht Knabbern, wenn sie nicht glücklich sind, soll das ein eindeutiges Zeichen für ihr Wohlbefinden sein. Dazu kann ich nur sagen: Geknabbert haben sie wie die Weltmeister und ich hoffe, dass es ihnen dabei auch wirklich gut geht.

Der Ablauf

Das Wichtigste kommt ganz zu Beginn. Wir mussten ein Formular ausfüllen, was bestätigt, dass wir keine Krankheiten, wie Fußpilz, haben damit der hygienische Standard gewährleistet ist.

Diesen Test haben wir überstanden. Puh. Jetzt wird man zu kleinen Waschbecken geführt. Hier heißt es Füße waschen und desinfizieren, um anschließend mit Schutzschühchen zum Becken zu wandern. Diese Hygienemaßnahme finde ich sehr gut, schließlich will man ungern, dass Tiere die Teile des eigenen Körpers verspeisen, vorher an schmutzigen Stinkefüßen genagt haben.

Und dann kann es eigentlich auch schon losgehen. Man setzt setzt sich auf ein Bänkchen und hält die Füße ganz vorsichtig über die Wasseroberfläche. Dann durften wir sie langsam ins Wasser gleiten lassen. Die Fische stürzten sich förmlich auf unsere Füße. Falls es stimmt, dass sie nur knabbern, wenn sie glücklich sind, waren sie überglücklich. Im Rausch sozusagen.

Der erste Moment ist wirklich komisch, denn es kitzelt ein bisschen. Danach fand ich es einfach nur angenehm und es tat kein bisschen weh. Außerdem ist es super spannend zu sehen, wie kleine Tiere am eigenen Körper knabbern. Die Zeitungen, die die super freundliche Cousine der Inhaberin uns brachte, brauchten wir also gar nicht.

Kosten und Dauer der Anwendung

Die Preise sind wie folgt (variieren aber sicherlich von Studio zu Studio):
20 Minuten – 12 Euro
30 Minuten – 15 Euro
45 Minuten – 20 Euro

Mein Fazit

Ich fand das Erlebnis wirklich cool. Der Preis ist vollkommen gerechtfertigt und ich finde, das kann man sich mal gönnen. Meine Füße waren danach wirklich streichelzart und ich war tiefenentspannt.

Habt ihr schon mal ein FishSpa ausprobiert oder Lust darauf?

Eure
Ulle